Cognitive Walkthrough

Der Cognitive Walkthrough (CWT) ist eine Methode des Expertenreviews, bei der sich unsere Usability-Experten in den Benutzer versetzen und typische Handlungsabläufe testen. Der Begriff stammt aus dem Englischen und steht für das Durchdenken eines Problems.

Es handelt sich bei dem Cognitive Walkthrough um eine aufgabenorientierte Usability-Methode, um das Nutzerverhalten und Problemlösungsprozesse bei jedem Aufgabenschritt aus Sicht des Nutzers zu simulieren. Der Fokus liegt dabei speziell auf der Evaluation der Erlernbarkeit von neuen interaktiven Systemen in einer frühen Phase der Produktentwicklung.

Einsatzmöglichkeiten

Durch den Einsatz des Cognitive Walkthrough können unsere Experten aufgrund der systematischen Struktur insbesondere schwere Usability-Probleme aufdecken, selbst wenn der Prototyp eines Produkts bisher nur in Form von schriftlichen Systembeschreibungen oder fiktiven Screenshots (Mock-Up-Screens) vorliegt.

  • Produktprototypen

Ablauf

Der Cognitive Walkthrough besteht es einer Vorbereitungs- und Analysephase. Die Vorbereitungsphase dient dazu, das Vorgehen beim Cognitive Walkthrough sorgfältig und unternehmens-, nutzer- sowie produktspezifisch vorzubereiten.

Hierzu informieren sich unsere Experten über das System, das Unternehmen inklusive Mitarbeiter und die potenziellen Nutzer. Dabei werden möglichst breite Informationen (Vorkenntnisse, Bildung, Alter, Erwartungen usw.) zusammengetragen, um ein prototypisches Nutzerprofil zu erstellen. Bei verschiedenen Nutzergruppen wird für jede Gruppe ein eigenes Nutzerprofil elaboriert.

Im nächsten Schritt legen unsere Experten bedeutsame und realistische Einzelaufgaben fest, die in der Analysephase des Cognitive Walkthrough detailliert analysiert und beschrieben werden. Die sorgfältige Auswahl der Aufgabenszenarien hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Bedeutsamkeit des späteren Evaluationsergebnisses.

Die ideale Handlungsabfolge zur korrekten Aufgabenbewältigung wird ebenfalls in der Vorbereitungsphase festgelegt. Dazu gehören alle notwendigen Handlungsschritte zur Bewältigung der Aufgabenstellung (z. B. zur Anmeldung in einem neuen Portal: –> Neues Profil erstellen –> Nutzername, Passwort und E-Mail-Adresse eingeben –> AGB bestätigen –> Profil erstellen). Darüber hinaus werden Schnittstellen in Form von schriftlichen Systembeschreibungen oder fiktiven Screenshots (Mock-Up-Screens) definiert, die Beschreibungen darüber enthalten, was der Nutzer von der Schittstelle im jeweiligen Handlungsabschnitt zu sehen bekommt (z. B. Benennungen, Bedienelemente, Farben usw.).

In der Vorbereitungsphase organisieren wir außerdem alle notwendigen Materialen für die Analysephase und stellen einen störungsfreien Untersuchungsraum bereit.

In der anschließenden Analysephase beschreiben unsere Experten mit Hilfe von unterschiedlichen Leitfragen gemeinsam Erfolgs- bzw. Misserfolgsstories über die Interaktion mit einem System. Dabei werden alle Aspekte, die ein exploratives Erlernen stören können, besonders intensiv analysiert und dokumentiert.

In der anschließenden Analysephase gehen unsere Experten alle zuvor festgelegten Handlungsabfolgen jeder Einzelaufgabe gemeinsam sowie chronologisch durch und beschreiben mit Hilfe von unterschiedlichen Leitfragen Erfolgs- bzw. Misserfolgsstories über die Interaktion mit einem System.

Das bedeudet, dass unsere Experten für jeden erwarteten Handlungsschritt eine plausible “Geschichte” darüber formulieren, inwieweit der Nutzer exakt diesen ausführen wird oder nicht. Im Fall einer Misserfolgsstory begründen wir im Rahmen eines Problemlösungsprozesses, wieso ein erwarteter Misserfolg zustanden kommen könnte und geben anschließend konkrete Optimierungsvorschläge zur Behebung des identifizierten Problems.

  • Vorbereitungsphase mit Vorabtermin
  • Analysephase mit Lösungsfindungsprozess

Ergebnisse

Im Rahmen der Vorbereitungsphase werden zielgruppenspezifische Nutzerprofile elaboriert. Im Rahmen der Analysephase werden Erfolgs- bzw. Misserfolgsstories formuliert und in einem Problemlösungsprozess konkrete Lösungen zur Behebung des jeweiligen Problems beschrieben.

  • Nutzerprofile
  • Erfolgs- bzw. Misserfolgsstories
  • konkrete, problembezogene Optimierungsvorschläge

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